Felsenaussichten und Labyrinthe im Nationalpark Gór Stolowych

Der Gebirgszug Stolowe gory bildet ein umfangreiches Massiv, das  in Hinblick auf die Panoramen als auch Landschaft die attraktivsten Berge in den ehemaligen Mittleren Sudeten sind. In unserem Ausflug wollen wir den beiden von Touristen am häufigsten aufgesuchten Felsenstädten Aufmerksamkeit schenken. Sie werden die Möglichkeit haben außer die Labyrinthe der Sandsteinfelsen und Fernsichten die hiesige  charakteristische volkstümliche Architektur kennenzulernen.

 

Es ist am günstigsten diesen Ausflug in dem kleinen Gebirgsstädtchen Karlów zu beginnen. Von Kudowa Zdr. können Sie es mit dem Auto oder Autobus erreichen, der über Serpentinen bis zu der hoch gelegenen Bergebene hinauffahren muss, welche von typischen Tafelbergen umgeben ist, die diesem Gebiet den Namen verliehen haben. Karlów ist eine Gemeinde, die im Jahr 1730 auf Anweisung des Kaisers Karl VI. gegründet wurde, der diesen Ort mit 12 Kolonisten besiedelte. Bis in die heutige Zeit blieben hier alte Holz- und gemauerte Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Die Siedlung ist ein bekanntes Tourismuszentrum. Sie können hier eine Erfrischung zu sich nehmen, Souvenirs kaufen oder Geld umtauschen, denn für die Besichtigung der Felsenstädte  sind Eintrittskarten erforderlich. 

Zwecks Besichtigung der ersten Felsenstadt – Szczelinec Wielki, begeben wir uns vom Abstellparkplatz dem gelben Wanderzeichen nach bergauf zu den Felsen. Szczeliniec Wielki ist ein typischer Tafelberg, der von allen Seiten  von senkrechten Wänden umgeben ist. Gemeinsam mit dem benachbarten, wesentlich breiteren und umfangreicheren Berg Bor bilden sie die Dominante der Gegend. Auf der Bergebene Szczeliniec Wielki erstreckt sich ein riesiges Plateau von 600 x 300 Meter mit einer schönen Felsenstadt, die von allen Seiten von fast  60 Meter hohen Felswänden umgeben ist. Im Westen ragt eine kleinere Fläche des Bergs Szczeliniec M. (895 m ü. M.) hervor, die durch einen  Pass mit einer Höhe von  867 m abgetrennt wird. Um dieses sehenswerte Werk der Natur gründlich erforschen zu können, müssen wir 665 Steinstufen bewältigen, die  zum Pass zwischen den Bergen Szczeliniec M. und Szczeliniec Wielki führen. Hier wechseln wir auf die blaue Wandermarkierung, die weiterhin bergauf zur Baude PTTK führt. Von den nördlichen Terrassen dieser Berge haben Sie schöne Panoramaaussichten auf die polnische und tschechische Seite. Hinter der auf einem hohen Felsenabhang plazierten Baude beginnt der gebührenpflichtige Rundgang  durch die Felsenstadt (5 polnischen Zloty/Person). Neben tiefen Klüften und Schluchten (Piekielko, Diabelska Kuchnia), sind hier Labyrinths, Tunnel und vereinzelte Felsgebilde; das bekannteste von ihnen ist Malpolud, das auch das Symbol von Sczelinec Wielki ist. Nach dem wir den ganzen Rundgang absolviert haben, gehen  wir auf dem roten Wanderweg zum Ausgang der Felsenstadt hinab.

Jetzt geht es  travers der blauen Markierung entlang bis zum Abstellparkplatz an der Nordwestseite des Tafelbergs, von dem wir auf der Straße bis zum malerischen Gebirgsdorf Pasterka abwärts gehen. Es wurde im 13. oder 14. Jahrhundert von tschechischen Kolonisten gegründet. Bis heute blieben hier einige schöne Blockgebäude erhalten. Durch die Gemeinde gehen wir allmählich auf der Straße mit wenig Verkehr abwärts, vorbei an der barocken Kirche des hl. Johannes der Täufer und zum Schluss biegen wir links mit dem grünen Zeichen ab. Wir wandern an der dörflichen Siedlung vorbei und dann aufwärts über die Wiesen bis unterhalb des Berggipfels Góra Pasterska. Jetzt geht es  bergauf in einen Mischwald und  entlang der tschechisch-polnischen Grenze wandern wir  bedeutend abwärts bis zum Touristenübergang oberhalb Machovská Lhota/Ostra Góra. Im engen Bergsattel eröffnet sich eine Aussicht auf den majestätischen Berg Bor, auf dessen Gipfel sich ein  unikates Felsenlabyrinth befindet, das treffend Bledne Skaly (Irrfelsen) genannt wird. Bereits beim ersten Anblick wird Ihnen klar, dass wir in der  folgenden Stunde  reichlich bergauf gehen müssen. Zu Beginn auf der Straße und dann wandern wir auf einem Waldweg an den aufgegebenen Bauten steil nach oben. Zum Schluss bringen uns die Waldwege mit der grünen Markierung bis zum Eingang zu den Felsen Bledne Skaly, wo wir nach dem Entrichten der Gebühr von 5 Zloty dem Abenteuer direkt entgegen gehen können. Zu Beginn laufen wir travers an den Felsen vorbei bis zum Aussichtspunkt, der hauptsächlich auf die tschechische Seite orientiert ist. Danach treten wir endlich in das Labyrinth der Irrfelsen Bledne Skaly ein. Es besteht aus einem umfangreichen, beinahe regelmäßigen Netz  teilweise gewölbter Durchgänge und Schluchten zwischen den gewaltigen Felsblöcken mit Tiefen von 6-8 m. Das Wandern im Irrgarten, in den engen Felsgängen voller geheimnisvoller Ecken und dunkler Höhlen ist ein unvergessliches Erlebnis, das nur schwer mit den Eindrücken aus anderen Felsenstädten in Mitteleuropa  vergleichbar ist.

Danach setzen wir die Wanderung der roten Markierung folgend in Richtung Skalniak 1 h und Kar³ów 1,5 h fort. Wir befinden uns auf der leicht bewaldeten Bergebene des weitläufigen Tafelbergs ohne bedeutende Überhöhungen und genießen die Aussichten auf den benachbarten Berg Szczeliniec Wielki und Božanovský špièák. Zum Schluss wandern wir abwärts zum Bergsattel mit einer schönen Raststätte  und Wegweiser. Von hier  sind es noch 20 min. zurück nach Kar³ów. Wir empfehlen noch einen kleinen Umweg zum Aussichtspunkt  Fort Karola einzuplanen, zu dem wir forschen Schritts 5 min. aufwärts gehen und für unsere Anstrengungen werden wir mit einer herrlichen Aussicht auf Szczelinec Wielki und weitere  Tafelberge belohnt.

Jetzt erwartet uns der abschließende Abstieg zur Straße nach Kar³ów, auf der wir an unseren Ausgangspunkt zurückkehren.

 

Gesamtlänge 22 km.

Schwierigkeitsgrad 2-3.